Rike Richstein, M.A.

Fach: 10
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Raum: F 351
Email: rike.richstein@uni-konstanz.de


Promotionsprojekt

gefördert durch die Studienstiftung des deutschen Volkes

Nationale Identitätspolitik und politische Bildung. Strukturen und Inhalte der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) 1952-1998 (Arbeitstitel)

Das Projekt fragt nach den langen Linien nationaler Identitätspolitik in Deutschland am Beispiel der Bundeszentrale für politische Bildung (bis 1963 Bundeszentrale für Heimatdienst). Dabei lag die Bundeszentrale schon immer an einer besonderen Schnittstelle im bundesrepublikanischen Selbstvergewisserungsdiskurs: Einerseits ist sie eine staatliche Institution, dem Innenministerium unterstellt und hat laut Erlass eben dieses Ministeriums die regierungsamtliche Aufgabe die Identifikation und Bindung mit dem deutschen Staat, seiner Regierungsform und seinen Institutionen zu festigen. Andererseits arbeitet sie unabhängig, wird von einem Gremium aus Mitgliedern des Bundestages sowie einem wissenschaftlichen Beirat beobachtet und kooperiert mit vielen nicht-staatlichen Organisationen, wie etwa Vereinen zur politischen Bildung. Seit ihrer Gründung im Jahr 1952 hat sie verschiedene Phasen der Diskussionen um deutsche Identitäten begleitet und zum Teil dazu Stellung bezogen. Um sich der Beteiligung der BpB an einer nationalen Identitätspolitik zu nähern, werden in meinem Projekt zunächst mit einem praxeologischen Zugriff Strukturen und Entscheidungsfindungsprozesse der Institution beleuchtet. Dafür sind besonders verschiedene Phasen politischer Einflussnahmen durch das Innenministerium interessant. In einem zweiten Schritt untersucht die Arbeit die Inhalte der Eigenpublikationen und Schriftenreihen der BpB und nimmt anhand einzelner Fallbeispiele in den Blick, welche Identitätsangebote mit welchen Narrativen und Praktiken vermittelt wurden.

Forschungsinteressen

  • Geschichtspolitik, Geschichte der politischen Bildung
  • Geschichte der Bundesrepublik seit 1945
  • Identitätsnarrative
  • Praxeologie

Wissenschaftlicher Werdegang

seit Oktober 2021

Promotionsstudium Geschichte, Universität Konstanz

April 2018 bis September 2021

Masterstudiengang Geschichtswissenschaft, Schwerpunkt Geschichte des 19. – 21. Jahrhunderts, Universität Konstanz und Universität Tübingen, Abschlussnote 1,0

Oktober 2014 bis September 2017

Bachelorstudiengang Geschichte mit Nebenfach Verwaltungswissenschaften, Universität Konstanz, Abschlussnote 1,1

Auszeichnungen und Stipendien

seit Oktober 2022

Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes

April 2019 bis März 2020

Deutschlandstipendium der Universität Tübingen

2017

Preis des VEUK e.V. für den besten Abschluss Geschichte BA

April 2017 bis September 2017

Deutschlandstipendium der Universität Konstanz

Publikationen

Mit Constanze von Wrangel: Tagungsbericht. Identitätskonstruktionen für das Ruhrgebiet seit den 1970er-Jahren, in: H-Soz-Kult, 11.01.2023, Link.

Erwin Glonnegger, in: Fred L. Sepaintner (Hg.): Baden-Württembergische Biographien, Stuttgart 2019, S. 170-172.