Dr. Nora Binder

Nora Binder ist derzeit als Visiting Fellow am GHI in Washington DC.
Kontakt: binder@ghi-dc.org

Forschung und Werdegang

Nora Binder forscht und lehrt zu humanwissenschaftlichen Subjektbegriffen und den mit diesen verbundenen Zugriffen auf das Individuum. Ihre Schwerpunkte liegen in der Psychologiegeschichte sowie der Geschichte der modernen Verhaltens-, Kommunikations- und Sozialwissenschaften.

Gegenwärtig arbeitet sie an einem wissenschafts- und wirtschaftshistorisch angelegten Postdoc-Projekt zur Epistemologie des Zwischenmenschlichen (1930–1970), die sich, so die Ausgangsthese, innerhalb der angewandten und Wirtschaftspsychologie der 1970er Jahre im Konzept der „sozialen Kompetenz“ verdichtet.

Nach einem Studium der Medien-, Kulturwissenschaften und Geschichte in Weimar, Lyon, Konstanz und Berkeley promovierte Nora Binder 2019 zu den Anfängen der experimentellen Sozialpsychologie bei Kurt Lewin am Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ (EXC 16).

Aktuell ist sie als Visiting Fellow am GHI in  Washingto DC. Zuvor war sie als wissenschaftliche Koordinatorin der FI Transforming Infrastructure an der Universität Konstanz tätig und Fellow des Konstanzia-Programms. Sie forschte und lehrte zuvor u.a. am Konstanzer Exzellenzcluster EXC 16, dem German Historical Institute in Washington DC, dem Max Weber-Kolleg in Erfurt und der Universität Luzern.

Publikationen

Zu ihren Publikationen zählen u.a. die mit dem Max-Dessoir-Preis für herausragende Arbeiten in der Geschichte der Psychologie ausgezeichnete Monographie Subjekte im Experiment. Zu Wilhelm Wundts Programm einer objektiven Psychologie (Beiträge zur Geschichte der Psychologie, 28), Frankfurt am Main, 2016 sowie Kurt Lewin und die Psychologie des Feldes. Zur Genese der Gruppendynamik, die 2023 in der Reihe „Historische Wissenschaftsforschung“ bei Mohr Siebeck erschienen ist. Zu ihren jüngsten Aufsätzen zählen „Künstliche Fälle – Inszenierungen in der Sozialpsychologie Kurt Lewins“, in: Mittelweg 36, Sonderheft zur Epistemologie der Gruppe, 28/29, 6 (2020), S. 68–91, „Die Feldtheorie und ihre Diagramme – Zur zeichnerischen Praxis einer praktischen Theorie“, in: Ole Bogner, Nesli Uzundal (Hg.): Kurt Lewin reloaded II, Wiesbaden 2023 und „Von Nazis und Nieren. Demokratische Gruppendynamik bei Kurt Lewin“, in: Nora Binder, Bernhard Kleeberg (Hg.): Wahrheit zurichten. Über Sozio- und Psychotechniken, Tübingen [im Erscheinen].