Workshop "Neoliberalismus & Co. Zeitgeschichtliche Kapitalismuskonzepte auf dem Prüfstand"
Postfordismus, Finanzmarktkapitalismus, Wissensökonomie und nicht zuletzt Neoliberalismus: An sozial- und kulturwissenschaftlichen Selbstbeschreibungen mittel- und nordeuropäischer Gesellschaften seit den 1970er Jahren mangelt es wahrlich nicht. Mit dem Workshop möchte die AG Wissen und Wirtschaft zu einer überfälligen kritischen Reflexion zeitgeschichtlicher Kapitalismuskonzepte einladen.
Organisation: Monika Wulz, Laura Rischbieter, Peter-Paul Bänziger
Ort/Datum: Donnerstag, 29.11.2018, ZGW Zürich
Postfordismus, Finanzmarktkapitalismus und nicht zuletzt Neoliberalismus: An sozial- und kulturwissenschaftlichen Selbstbeschreibungen mittel- und nordeuropäischer Gesellschaften seit den 1970er Jahren mangelt es wahrlich nicht. Dies gilt insbesondere dort, wo – wie bei den genannten Beispielen – die Arbeit und/oder die Organisation der Produktion der Ausgangspunkt sind. Mit Stichworten wie Flexibilisierung, Netzwerkorientierung, Subjektivierung, Entgrenzung oder Prekarisierung werden dabei Prozesse benannt, mit denen die Gegenwart, so der Tenor der Forschung, klar und deutlich von der Vergangenheit abgegrenzt werden könne. Ein Blick auf aktuelle geschichtswissenschaftlichen Forschungen dagegen zeigt, dass von einem klaren Bruch mit früheren Formen kapitalistischer Vergesellschaftung nicht die Rede sein kann. Zwar kam es zweifellos zu vielfältigen Verschiebungen in einer Vielzahl von Gesellschaftsbereichen; doch wichtige Grundlagen, allen voran die Bedeutung von Arbeit und kommerziellen Vergnügungen für individuelle Selbstverhältnisse und die industriell-grossbetriebliche Produktions- und Distributionsweise änderten sich kaum. Trotzdem ist es auch in der Geschichtswissenschaft modisch geworden, die oben genannten Konzepte und ihre Periodisierungen zu übernehmen – auch dort, wo es nicht nötig ist oder die Empirie gar dagegen spricht.
Mit unserem Workshop möchten wir deshalb zu einer überfälligen kritischen Reflexion zeitgeschichtlicher Kapitalismuskonzepte einladen.
Den Flyer zur Veranstaltung können Sie hier herunterladen.
Informationen zum Abendvortrag am 28.11. finden Sie hier.