Berufsperspektiven

Sie wollen Menschen, Ereignisse und die Gegenwart verstehen? Sie hinterfragen gerne Zustände, Ideen, Gegebenheiten und Wandel? Sie beteiligen sich gerne an Diskussionen und können mit unterschiedlichen Meinungen und Perspektiven umgehen? Sie lesen gerne und Sie bilden sich gerne eine eigene Meinung? Vergangenes zu erforschen bedeutet immer auch den Blick für die Zukunft zu bewahren. Dann ist ein Studium der Geschichte genau richtig für Sie!

Geschichte ist eine textorientierte Geisteswissenschaft: Sie werden viel lesen, analysieren, vergleichen und schreiben, um die Welt zu verstehen. Begreifbar wird Geschichte auch in Form von Bauwerken, Denkmälern oder in Ausstellungen. Somit bewahren Historikerinnen und Historiker nicht nur das menschliche Erbe, sie vermitteln dieses auch an künftige Generationen.

Sie fragen sich nun, welche Berufsmöglichkeiten sich für Historikerinnen und Historikern in einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt anbieten? Und wie die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind? Die Antworten sind so vielschichtig und komplex wie die Geschichte selbst!

Neben einem breiten historischem Wissen erwerben angehende Historikerinnen und Historiker fundierte Kenntnisse des wissenschaftlichen Arbeitens: Angefangen von der Suche nach Quellen, über das Analysieren und Kontextualisieren dieser bis hin zum Verfassen wissenschaftlicher Texte, die nachvollziehbar und überprüfbar sind. Sie können mit unstrukturierten Daten umgehen und sich schnell in neuen Themenbereichen einarbeiten und sich einen Überblick verschaffen.

All diese Aspekte schulen kritisches, analytisches und vernetztes Denken, entwickeln eine Problemlösungskompetenz, bauen interkulturelle Sensibilität auf und ermöglichen komplexe Sachverhalte präzise und gleichsam in kleine Einheiten herunterzubrechen und diese schließlich in angemessener Weise präsentieren bzw. verschriftlichen zu können.
Trotz der weit verbreiteten Vorstellung, dass Geisteswissenschaften keine guten Karrieremöglichkeiten bieten, sind HistorikerInnen gefragter denn je, denn diese Fähigkeiten sind nicht nur in klassische historischen Berufsfeldern, wie der Museums- oder Archivarbeit vonnöten, sondern auch in zahlreichen anderen Bereichen sehr gefragt.

Im Studium füllen Sie und erweitern Sie Ihren ganz persönlichen "Werkzeugkasten", um mit geschichtlichem Wissen, Theorien, Methoden, Daten und kritischem Denken historische Fragestellungen wissenschaftlich beantworten zu können.
Ein Studium der Geschichte bereitet für keinen spezifischen Beruf vor, sondern es ermöglicht vielmehr unterschiedliche Spezialisierungen und individuelle inhaltliche Schwerpunktsetzungen. Es kommt also primär darauf an, was Sie aus den geschichtlichen Inhalten machen, für was Sie sich interessieren und wo Ihre Stärken liegen.

Sie können während des Studiums, neben Fachinhalten, z.B. auch neue Sprachen und zusätzliche Zertifikate für den Beruf erwerben (z.B. in den Bereichen Kunst und Kultur, Medien und Journalismus, Personal und Organisation, Projektmanagement) oder Programmiersprachen und Software- und Datenverarbeitungsprogramme erlernen. Ein Pflichtpraktikum und weitere freiwillige Praktika sind erste gute und lehrreiche Gelegenheiten, um sich in Richtung Beruf/Karriere zu orientieren.

Unsere Studierenden im Praktikum und unsere Absolvent/Innen arbeiten in sehr unterschiedlichen Bereichen:

• im Kultur-, Kunst- und Medienbereich (Archiv, Bibliothek, Museum, Verlagswesen, Journalismus, Kulturmanagement, Stiftung, Galerie, Pressestelle)
• in der Forschung an Hochschulen und staatlichen Forschungseinrichtungen
• in Unternehmen (z. B. in den Bereichen Aus- und Weiterbildung, Öffentlichkeitsarbeit/PR, Projekt- und Changemanagement), im Bildungsbereich und in den Bereichen History Marketing und Corporate History
• in Unternehmensberatungen
• in Verbänden und Organisationen des Wirtschafts- und Arbeitslebens
• in Behörden, Ämtern, Ministerien, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen (NGO), internationale Organisationen
• in politischen Parteien und staatlichen Institutionen (z. B. Bundestag)
• in der öffentlichen Verwaltung (z. B. Hochschulen, Stadtverwaltungen, Landratsämter)

Für eine Tätigkeit in Wissenschaft und Lehre und zur weiteren Spezialisierung können Sie ein Masterstudium und eine Promotion direkt anschließen.

Wenn Sie in Erwägung ziehen, als Fachreferent:in einer Hochschulbibliothek als Bindeglied zwischen Bibliothek, Forschung und Lehre zu arbeiten, dann müssen Sie zunächst ein Bibliothekarsreferendariat BW im Höheren Dienst absolvieren.

Für eine Laufbahn im Bereich Journalismus ist in der Regel ein Volontariat notwendig.

Viele nationale und internationale Firmen und Organisationen bieten als Einstieg "Traineeprogramme" und Programme für "Young Professionals" an.

Musealog - Die Museumsakademie bietet Weiterbildungen und Fachseminare im Bereich "Sammlungsmanagement und Qualitätsstandars" in Museen.