Tagungen & Workshops

„Humanismen in Bewegung“ Workshop am Kulturwissenschaftlichen Kolleg Konstanz, 26. und 27. Mai 2017

Die Geschichtsschreibung tat sich längere Zeit schwer mit dem Konzept des Humanismus, das in der Geistes- und Ideengeschichte beheimatet war, dort aber eher ein Nischendasein fristete, da der Humanismus eigentlich Sache der Literaturwissenschaften war. Peter Burke, David Collins und Harald Müller zählen zu einer ‚jüngeren‘ Generation von Historikern, die ver­sucht haben, das Konzept zu erden und den Humanismus von einer Burckhardt’schen Culturgeschichte in eine praxeologisch orientierte Kulturgeschichte zu leiten. Mit der Aus­richtung auf die Praxis haben die Unterschiede an Gestalt und Be­deutung gewonnen (Petraca-Verehrung, Umgang mit Sprache, Umgang mit Geschichte etc.). Gleichzeitig sind die Schnitt- und Bruchstellen zwischen der Welt der Ideen und der Lebenswelt sichtbarer geworden. Um diese Unterschiede, Schnitt- und Bruchstellen in praxeologischer Perspektive soll der Workshop kreisen, den Prof. Dr. Gabriela Signori zusammen mit Prof. Dr. Johannes Helmrath und seinem Lehrstuhl (Humboldt Universität Berlin) vom 26.-27. Mai 2017 in Konstanz zu Ehren der aktuellen Kuko-Fellows, David Collins und Albert Schirrmeister, zwei international aus­gewiesenen Humanismus-Experten, abhalten wird.

Das Programm der Veranstaltung finden Sie hier.

Internationale Tagung „Inselklöster/ Klosterinseln: Topographie und Toponomie einer monastischen Formation“ Insel Reichenau, 27. und 28. Januar 2017

Von Anbeginn an suchten die Mönche in Ost und West Orte als Wirkstätten aus, die auf unterschiedliche Art und Weise Grenzen zwischen Natur und Kultur markieren: die Wüste, Berge, Inseln. An die Stelle der Wüste, in die sich die ersten Mönche zurückzogen, trat alsbald das Meer, es wurde zur neuen Wüste des abendländischen Mönchtums. Und so zählen Klosterinseln neben Bergklöstern in fast ganz Europa zum klösterlichen Grundbestand, auf den spätere Mönchsgenerationen aufbauten.

Die Forschung indes hat sich bisher eher selten mit dieser Verbindung von Mönchtum und Natur auseinandergesetzt. Die internationale Tagung auf der Insel Reichenau, die vom Excellenzcluster 16 der Universität Konstanz, der Gemeinde Reichenau und der Erzdiözese Freiburg gefördert wird, stellt einen im Versuch dar, im internationalen Vergleich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Inselklöstern zu analysieren. Besondere Aufmerksamkeit soll dem religiösen Imaginarium und mithin der Toponymie und der Symbolik der Insellage gelten, soweit sie in Gründungslegende, Geschichtsschreibung und Kartularen reflektiert werden. Der zweite Fragekomplex kreist um die ‚Klosterfamilie’ beziehungsweise das monastische Ensemble, in welches das einzelne Inselkloster eingebettet ist. Sichtbar gemacht werden sollen schließlich auch die teilweise weitgestreckten Verbindungslinien zwischen den Inseln und ihren Gründern und Stiftern.